-
Welches sind die für die Magdeburger Stadtgeschichte wichtigen Persönlichkeiten und deren Lebensdaten, die im Gebiet der Altstadt Denkmäler besitzen.
Kaiser Otto der Große, zu sehen auf dem Alten Markt als
der goldene oder Magdeburger Reiter.
Otto von Guericke, der Erfinder der Luftpumpe und tragischer Bürgermeister,
der den ersten Untergang Magdeburgs erleben musste. Sein Denkmal steht
an der Alten Wache, gleich neben dem Alten Markt.
Martin Luther. Durch ihn wurde Magdeburg zur Kanzlei Gottes erhoben,
als sich die Stadt zum Protestantismus zu wandte. Als Ergebnis könnte
letztendlich die Zerstörung der Stadt zu sehen sein. Doch ist im Vorfeld die
Arroganz des Magdeburger Bürgertums zu sehen, das sich nicht auf Verhandlungen
mit dem Feldherren Tylli einlassen wollte. Das Denkmal Martin Luthers steht vor der
wiederaufgebauten Johanniskirche.
- Wie heißt das älteste erhaltene Gebäude der Stadt?
Es ist das Kloster unser Lieben Frauen
- Welche Funktion hatte es?
Zunächst wurde es durch Erzbischof Gero um 1017 als Kollegiatstift zur Missionierung der slawischen Gebiete erbaut.
Danach errichtete Norbert von Xanten um 1129 darin ein Kloster des Prämonstratenser-Ordens.
Nach der Eroberung Magdeburgs durch die Schweden verwahrloste das Kloster.
Ende des 17. Jahrhunderts beherbergte es ein Pädagogium. 1834 Säkularisierung des Klosters zu einem Gymnasium
- Welche Einrichtung befindet sich heute dort?
Das 1945 zerstörte Bauwerk wird seit 1977, nach seinem Wiederaufbau,
als Konzerthalle, Museum und Ort verschiedener Ausstellungen genutzt.
In mehreren Etappen seit 1017 und nach einem Brand im Jahre 1188 bis ins 13. Jahrhundert hinein.
- Welche Baustile kommen an diesem Gebäudekomplex vor?
Frühromanik, Spätromanik (spätromanische Pfeiler im Kirchenschiff und das Kreuzgratgewölbe in der "Hochsäuligen Kapelle"), frühgotische Veränderungen zu einer Gewölbebasilika, Neo-Romanik.
- Welche Methoden der Datierung wurden angewendet?
Die Datierungen dürften sich weitestgehend aus der bekannten Baugeschichte ergeben sowie aus den architektonischen Bauteilen, die vorrangig frühromanisch und unter dem Einfluss des Prämonstratenser-Ordens typisch spätromanisch
zu deuten sind.
- Welcher Erzbischof begann den Bau der gotischen Kathedrale?
Erbischhof Albrecht II. setzte sich gegenüber Kapitel und Bürgertum durch und veranlasste nach dem Brand des romanischen Domes im Jahre 1207 dessen gotischen Neubau. Er ist somit der erste gothische Sakralbau auf dem Boden des heutigen Deutschlands
- In den Schreibstuben der Klöster entstanden vornehmlich Bücher für den gottesdienstlichen Gebrauch. Sie hatten unterschiedliche Namen und dienten unterschiedlichen Zwecken.
Sehr interessantes Thema: Besonders hervorzuheben sind wohl die Evangeliare mit ihren vollständigen Text der vier Evangelien und die Perikopenbücher oder Evangelistare, die Zusammenstellungen von Texten aus den Evangelien
in Zuammenhang kirchlicher Festtage beinhalten.
- Der Codex Wittekindeus und der Gero-Codex, Hauptwerke der Kunst aus der Zeit Ottos des Großen.
Der Gero-Codex entstand als Perikopenbuch in der Reichenau. Wahrscheinlich war es für Gero, den Erzbischof von Köln bestimmt gewesen. Es lassen sich sehr enge Beziehungen zum Lorscher Evangliar herstellen. Der Codex Wittekindeus wurde wahrscheinlich in Fulda als Evangeliar mit ganzseitigen Miniaturen und Kanontafeln geschaffen (in Kanontafeln sind die Übereinstimmungen der vier Evangelisten meist kunstvoll dargestellt). Auch hier ist eine große Nähe zu karolingischen Vorlagen zu bemerken. Ganz sicher ist hierbei die von Otto dem Großen betriebene Renaissance zu Karl dem Großen zu suchen.
Beide Werke dürften in den sechziger Jahren des zehnten Jahrhunderts entstanden sein.
- Warum hatten im Mittelalter die Reliquien eine hohe Bedeutung
Sie brachten den immer knappen Kassen Geld ein, je heikräftiger die jeweilige Reliquie zu sein schien, um so mehr Menschen lockte sie an. Besonders der Magdeburger Dom war reich an Reliquien. Wer weiß, vielleicht befindet sich so manche noch immer in einem der vielen Kapitelle.
Zur Seite "Häufig gestellte Fragen Teil II"
